Ich bin überglücklich darüber, dass ich die Möglichkeit bekommen habe, in die Welt der Musik einzutauchen. Das alles war nur möglich dank dem Colegio „La Providencia“, da dort alles getan wird um uns diesen Traum und diese Liebe zur Musik zu verwirklichen. Außerdem wird uns hier immer wieder die Bedeutung der Musik deutlich gemacht und eingeprägt: in unserem Leben, in unserer Zukunft und in der Welt von Kunst und Kultur.
- Leonardo, ehemaliger Schüler des Colegios “La Providencia”

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Nach über 52 Jahren Bürgerkrieg: Friedensvertrag in Kolumbien

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(Bild: eltiempo.com)

Insgesamt fast vier Jahre haben die kolumbianische Regierung und Vertreter der FARC unter Guerrillachef „Timoschenko“ in La Habana, Kuba unter externer Aufsicht über die Bedingungen eines Friedensvertrags verhandelt. Am gestrigen Montag, 26. September wurde das abschließende Dokument von beiden Seiten im Rahmen einer feierlichen Zeremonie in Cartagena de Indias, Kolumbien, unterzeichnet.

Zu Beginn der 60er Jahre formte sich in Kolumbien die linksradikale Vereinigung FARC (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia = Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens). Einfache Leute wie Bauern und Arbeiter griffen zu den Waffen, um gegen die extreme Ungleichheit im Land zu protestieren. Nun sollen die FARC-Kämpfer wieder in eine friedliche Gesellschaft integriert werden und ihre politischen Ziele fortan in einer Partei propagieren.

Während die Rebellengruppe primär gegen staatliche Organisationen kämpft, fielen auch Hunderttausende Zivilisten dem bewaffneten Konflikt zum Opfer. Hierbei ist nicht nur die Rede von den ca. 250.000 Getöteten bei Anschlägen und Entführungen; das Ergebnis lässt sich auch an der Geografie des Landes erkennen: Insgesamt ca. 6 Millionen Menschen mussten aus ihrer Heimat fliehen und kamen als Binnenflüchtlinge in die Städte. Hier formen sie Stadtteile wie Aguablanca in Cali, in denen die Lebensbedingungen noch immer schlechter sind als in anderen Vierteln der Stadt.

Mit der Unterschrift ist zweifelsohne ein großer Schritt in Richtung eines friedlicheren Kolumbiens getan. Kritische Stimmen erwähnen jedoch auch weitere Rebellengruppen, mit denen noch kein Vertrag unterschrieben wurde (ELN) oder sind mit den Bedingungen des Friedensvertrages (z.B. Teilamnestie, Maßnahmen zur Wiedereingliederung) nicht einverstanden. Die kolumbianische Bevölkerung ist noch gespalten und wird über die endgültige Durchsetzung des Friedensabkommens in einer Volksabstimmung am 02. Oktober entscheiden.

 

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